Ich will nicht! Lass mich!
Beispiel-Szenario
In diesem Szenario sind Tim und Tom Zwillingsbrüder und 8 Jahre alt. Sie gehen beide in die selbe Klasse, die 3a.
Thomas: "Na los, Tim und Tom! Jetzt geht es zu Oma und Opa." Während sich die beiden in ihren Zimmern ausruhen, da sie eine anstrengende Woche hinter sich haben, kommt auch schon die erste Frage. "Müssen wir da heute hin?" entgegnet Tom seinem Vater.
Heute ist Samstag und noch nicht einmal Mittag. Tom hatte am Montag und am Donnerstag Fußballtraining und am Mittwoch Klavierunterricht. Tim hatte Dienstags und Donnerstag Turnen, er macht auch bei Wettbewerben mit. Zu dem kommt auch noch Gitarren unterricht dazu. Beide haben innerhalb der Woche auch zweimal Hausaufgabenhilfe. Dazu kommen noch ein Zahnarzttermin für beide dazu. Kurz gesagt, viel zu tun für beide.
Und dann auch noch Samstags zu Oma und Opa, und Sonntag zu Onkel Herbert.
Tina: "Natürlich, Oma und Opa freuen sich schon sehr auf euch." Tim: "Aber ich will da jetzt nicht hin." Tom: "Ich auch nicht. Ich möchte lieber mit Tim rausgehen und spielen." Thomas: "Ihr macht euch jetzt fertig und dann gehts los."
Tom wird lauter: "Nein, ich gehe nicht mit." "Tom! Los!" "Vergiss es." "Ich warne dich." Langsam fängt auch Tim an zu rebellieren: "Ich möchte hier bleiben."...
Zwickmühle für die Eltern. Wenn sie dem nachgehen sind eventuell die Großeltern enttäuscht, was die Eltern ja nicht wollen. Wenn sie die Kinder weiter unter Druck setzen, bocken sie noch mehr. Und verweigern wohl irgendwann noch mehr.
Tim und Tom werden sagen, was ein richtiges Verhalten wäre.
Tim: "Wenn ich eine ganze Woche nur von Ort zu Ort geeilt bin, dann möchte ich auch irgendwann mal meine Ruhe. Klar haben wir Kinder viel Ausdauer. Allerdings wollen wir auch mal Zeit haben... Zeit für uns selbst. Um das Vergangene zum Beispiel zu verarbeiten. Um einmal für mich da zu sein und nachdenken können. Um herauszufinden was ich will, wer ich bin und was ich morgen will. Ich möchte nicht sieben Tage die Woche voll ausgebucht sein. Wie kann ich denn mal in Ruhe spielen, wenn ich immer wieder höre "Mach dich fertig, wir müssen gleich los" oder "So, jetzt geht es zum Arzt, dann zum Turnen, dann treffen wir zum mit deinem Onkel und morgen steht Klavierunterricht an, Nachhilfe gibt es auch und Oma und Opa kommen auch noch zu Besuch.". Da will und werde ich auch mal "Nein" sagen dürfen. Ich habe auch mal genug davon. Ich bin ein Kind und will auch Kind sein."
Tom: "Wir wollen doch nur nach der Schule Zeit haben uns zu verabreden, alleine zu spielen oder einfach mal nichts tun. Einfach was wir wollen, wenn wir es wollen. Doch dafür brauchen wir Zeit, Zeit die wir immer weniger haben. Alleine sein ist nähmlich nicht immer was Negatives. Oft ist es sogar was positives. Großeltern besuchen wir gerne, Sport machen wir auch gern. Hobbys folgen, kein Problem! Aber alles auf einmal, ohen durchatmen zu können? Nein, das möchten wir nicht. Wir sind zwar Kinder, doch wollen wir auch ein privates Leben führen können und auch mal selber was entscheiden können. Vertraut uns!"
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